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Beurs van Berlage

Die Beurs van Berlage ist ein historisches Gebäude im Zentrum von Amsterdam.

Geschichte

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Beurs van Berlage in Amsterdam
© pixs:sell / Fotolia
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Die Gemeinde Amsterdam schrieb im Jahre 1884 einen Wettbewerb für den Bau eines Börsengebäudes auf einem gerade trockengelegten Grundstück am Damrak aus. Anlass dafür war das ökonomische Aufleben und die Tatsache, dass die damals bestehende Börse von J. D. Zocher aus dem Jahr 1848 baufällig geworden war.

Hendrik Petrus Berlage nahm zusammen mit seinem damaligen Partner Th. Sanders an dem Wettbewerb teil und konnte sich zu den 5 Teilnehmern zählen, die ihre Pläne für eine zweite Vorlage überarbeiten durften. Es kam jedoch keiner der fünf Entwürfe zur Ausführung.1894 ließ die Gemeinde den Architekten A. W. Weissman einen Plan für den Umbau der Zocher-Börse von entwickeln. Dieser Plan diente Berlage als Basis für einen weiteren Entwurf. Durch den Einfluss des städtischen Beigeordneten für Öffentliche Angelegenheiten Treub konnte er diesen Entwurf letztendlich ohne größere Hindernisse realisieren.

Es ist unklar, wo die Berlage-Börse stilmäßig einzuordnen ist - es sind zwar Merkmale des Neo- und ugendstils zu finden, aber das Gebäude wird vor allem als Beginn des modernen Bauens gesehen, aus dem sich die Amsterdamer Schule weiterentwickelte.

Funktionen

Beim Entwurf der Börse stand für Berlage die Vorstellung eines Gebäudes, das Kunst, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft unter ein Dach bringt im Vordergrund. - Der Zweck der Börse war aber natürlich der Handel.Das Gebäude beherbergte die Waren- und Getreidebörse, aber auch ein Fernmeldeamt, ein Kaffeehaus, mehrere Versammlungsräume, ein Postamt, eine Hauswartswohnung, eine Polizeidienststelle und ein Bürgerbüro. Später wurden in den Räumen der Warenbörse zusätzlich noch die Versicherungsbörse und der Devisenhandel untergebracht.

Als 1961 das Instituut voor Industriële Vormgeving das Gebäude bezog, begann die Abwanderung der Börsen. Als letztes wurde der Optionshandel eingestellt.1986 ging die Berlage-Börse ins Rennen um die Beherbergung des Niederländischen Architekturinstituts, das dann jedoch in einem Neubau in Rotterdam untergebracht wurde. Seitdem ist die Börse in Händen der Stiftung "De Beurs van Berlage", die sich im südlichen Teil niedergelassen hat. Der nördliche Teil wird seit 1987 vom Niederländischen Philharmonieorchester vorwiegend als Bürogebäude genutzt - die ehemaligen Räumlichkeiten der Getreide- und Wertpapierbörse finden jedoch heute auch als Probe- und Konzerträume Verwendung.

Entwurf

Beim Entwurf der Börse achtete Berlage auf ein enges Zusammenspiel von Dekor und Konstruktion - viele Einzelteile ergeben ein Ganzes. Dies war zugleich auch eine politische Stellungnahme: Die mächtigen Mauern aus Backstein spiegeln in Berlages Augen das demokratische Zusammenleben wider: der Einzelne richtet nicht viel aus - in der Gemeinschaft liegt die Kraft.Dem Prinzips des "Gesamtkunstwerks" folgend beauftragte H. P. Berlage den Dichter lbert Verwey ein Rahmenprogramm für die Ausstattung zu entwerfen.Es entstanden zwei Teile: Der eine erzählt von Amsterdam als wichtiger Handelsstadt - der andere, bedeutendere Teil zeigt eine klassenlose Gesellschaft, in der Geld keine Rolle mehr spielt.Unter anderem sind zu sehen:
  • Standbilder im Außenbereich von ijsbrecht van Aemstel, Jan Pieterszoon Coen und Hugo de Groot sowie Schlusssteine mit Abbildungen der Fischerei, des Gewerbes, und der Jagd von Lambertus Zijl
  • Kacheltableaus mit Abbildungen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Jan Toorop
  • Dekormotive in Backsteinwänden ausgeführt in Form ähnlich eines Wandteppichs
  • Ein Terracottarelief über die Entwicklung des Menschen von Lambertus Zijl
  • Verschiedene Verse von Albert Verwey
  • Keramische Friese zum Thema Arbeit Jan Toorop
  • Bleiverglasung von Antoon Derkinderen
  • Ausstattungen der Versammlungsräume von Joseph Mendes da Costa

Berlage selbst entwarf unter anderem Umzäunung, Lampen und Möbel für das Gebäude. 1999 wurde die Berlage-Börse von der Union Internationale des Architectes auf die Liste der 1000 wichtigsten Bauwerke des 20. Jahrhunderts gesetzt.

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