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Empire State Building

Das Empire State Building ist ein Wolkenkratzer in New York City.

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Empire State Building am Abend
© buellom / Fotolia
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Das Gebäude befindet sich auf der Fifth Avenue zwischen der 33. und 34. Straße in Manhattan; die Adresse lautet 350 Fifth Avenue, New York, N.Y. 10118. Es löste am 1. Mai 1931 das Chrysler Building als höchstes Gebäude der Welt ab. Es hat 102 Stockwerke und 1576 Treppenstufen, seine Höhe beträgt 381 m, einschließlich der Antenne 443,2 m. Es war bis zur Eröffnung des World Trade Center 1972 das höchste Gebäude der Welt.

Am 11. September 2001 erhielt es den Titel des höchsten Gebäudes New Yorks zurück, da das World Trade Center durch die Terroranschläge zerstört wurde. Zurzeit ist es der zweithöchste Wolkenkratzer in den USA, nur der 443 m hohe Sears Tower in Chicago, der mit Antenne sogar 527 m hoch und damit das dritthöchste freistehende Bauwerk der Welt ist, überragt das Empire State Building noch.

An einem klaren Tag kann man rund 80 Meilen weit in fünf US-Bundesstaaten sehen, nach New York, New Jersey, Pennsylvania, Connecticut und Massachusetts. Bisher besuchten rund 117 Millionen Menschen das Gebäude. 1947 wurde um die Aussichtsplattform ein 3 m hoher Zaun errichtet. Trotzdem starben bisher 35 Menschen durch Suizid.

Faktensammlung

  • circa 55.000 t Stahl
  • 10 Millionen Ziegelsteine
  • circa 760 km elektrische Leitungen
  • 96 km Wasserrohre
  • circa 5600 km Telefonkabel
  • 6500 Fenster
  • Gesamtgewicht etwa 331.000 t
  • ungefähr 5660 m³ Sandstein
  • 30.000 m² Marmorboden  

Planung

Das Empire State Building ist eng mit der Geschichte des Börsencrashs von 1929 (Schwarzer Donnerstag) verbunden. Der Börsenspekulant und Gründer von General Motors John Jacob Raskob, der das Gebäude von dem Architekten William F. Lamb entwerfen ließ, hatte Jahre zuvor die maßlose Überhitzung der New Yorker Börse mitbetrieben, indem er „Reichtum für alle“ versprach, eine „neue Form von Wirtschaft, die es jedem ermöglicht reich zu werden“ – jedoch auf Basis fremdfinanzierter (auf Kredit gekaufter) Aktien.

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Panorama von New York mit dem Empire State Building, © sborisov / Fotolia
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Als die Börse im Oktober 1929 aber endgültig zusammenbrach, verloren vor allem unzählige Kleinanleger, die zum Teil ihre Aktien bis zu 90 % fremdfinanziert hatten, ihre gesamte Habe. Die Bautätigkeit in der Stadt New York, bei der das Bauvolumen von über einhundert Gebäuden mit einer Geschosszahl von mehr als zwanzig Stockwerken (hundert Metern) errichtet worden war, kam zum völligen Stillstand. Die radikale Neugestaltung von Manhattan war abgeschlossen. Wettläufe um das höchste Gebäude der Stadt, wie der zwischen dem Chrysler Building und dem Turm der Bank of Manhatten 40 Wall Street, die erst in letzter Minute entschieden wurden, gehörten der Vergangenheit an. Dieser Zweikampf war auch ein Symbol für die Konkurrenz zwischen den beiden Zentren Midtown und Wall Street, Raskob aber entschied sich für einen anderen Bauplatz.

Während an der Wall Street die Börse zusammenbrach, wurde zwischen der 33. und der 34. Straße das alte Waldorf-Astoria abgerissen. Mit Ausnahme von ein paar Aufzugkernen, die übernommen und auf dem Bauplatz eine Weile ins noch unbebaute Leere ragten, wurden die Abbruchreste des legendären Hotels abtransportiert und bei Sandy Hook im Meer versenkt. Den Bewohnern von Manhattan war klar, dass es für das neue Projekt nur zwei Optionen gab, entweder würde es ein gigantisches Desaster werden oder ein gewaltiger Triumph – jedoch nur, wenn es mit Hilfe dieses Bauwerks gelingen würde, ein Zentrum an die 33. Straße zu verlagern und die Börse sich wieder stabilisieren würde. Baubeginn war im März 1930, wobei die Grundsteinlegung im September 1930 durch den früheren Gouverneur von New York und Präsidenten der Empire State Corporation Alfred E. Smith stattfand.

Baustelle

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Blick auf das Empire State Building
© sborisov / Fotolia
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Bemerkenswert an diesem Bauwerk ist bis heute die Logistik seiner Errichtung geblieben. In Detroit hatte Henry Ford das Fließband erfunden, an der 33. Straße wurde diese für das 20. Jahrhundert so maßgebliche Erfindung in die Vertikale gedreht. 50.000 Stahlträger, mit einer Toleranz von 3 mm in der Stahlstadt Pittsburgh gefertigt, reisten mit Schiff und Bahn an die Ostküste, erreichten den Bauplatz nach nur acht Stunden, waren zum Teil noch warm, wenn sie von einem der Kräne empor gehievt wurden. Im Inneren des Gebäudes kam ein komplexes lotrechtes Eisenbahnsystem mit Loren, Schienen und Weichen zum Einsatz, das, verbunden mit einem exakten Stundenplan, ermöglichte, dass keiner der ankommenden Lastwagen warten musste und kein Arbeiter unbeschäftigt blieb.

In nur einem Jahr und 45 Tagen wurde das Bauwerk errichtet, in Rekordzeiten wurden in zehn Tagen 14 Stockwerke errichtet, im Durchschnitt 4,5 Stockwerke in der Woche. Besondere Leistungen erbrachten die Nieter. In eingespielten Vierermannschaften, viele vom Stamm der Mohawk-Indianer, schlugen sie 800 Niete am Tag ein, warfen glühendes Metall in 300 Meter Höhe über 40 Meter weit, um es mit trichterförmigen Handschuhen aufzufangen.

Für den Innenausbau wurde der als besonders fest und wasserabweisend geltende Lahnmarmor aus Villmar in Hessen verwendet. Dieser 380 Millionen Jahre alte Marmor ist besonders farbenprächtig und fossilreich. Der Lahnmarmor wird heute nicht mehr gefördert. In Deutschland wurde dieser Stein beispielsweise im Kurhaus von Wiesbaden oder im Museum Wiesbaden verbaut.

Einweihung

Die feierliche Eröffnung fand am 1. Mai 1931 durch Präsident Herbert Hoover statt, aber viele Büros standen bis in die 1940er Jahre leer. Die unteren fertiggestellten Stockwerke wurden schon vermietet und bezogen, noch während das Gebäude sich in höheren Teilen noch im Rohbau befand. Die Aussichtsplattform mit jährlich einer Million Besuchern erwirtschaftete lange Zeit mehr als die gesamten Mieteinnahmen betrugen. Die New Yorker sprachen vom Empty State Building. Auch wenn es dem Empire State Building nicht gelang, ein neues Zentrum zwischen Midtown und Wall Street zu etablieren - bis heute ist es ein einsamer Solitär geblieben, nicht unbedingt ein Nachteil für seine weitreichende optische Wirkung –, kann von einem Misserfolg keine Rede sein: die New Yorker verliebten sich auf Anhieb in ihr neues Wahrzeichen, großartiger Schlusspunkt der geschäftigen, überreizten 1920er Jahre und tapferes Zeichen des Muts und der Unbeugsamkeit in Zeiten der Depression.

Die Form des Gebäudes war durch die damaligen New Yorker Bauvorschriften (Zoning Law) beeinflusst. Das Beobachtungsdeck in 320 m Höhe war ursprünglich zur Abfertigung von Luftschiffreisenden vorgesehen, denn die Spitze des Turms sollte zum Verankern von Luftschiffen dienen. Tatsächlich versuchte ein Luftschiff, einen Stapel Zeitungen an einem Seil hängend auf das Gebäude zu bringen. Das Unterfangen gelang letztendlich, jedoch bereits mit so vielen Schwierigkeiten, dass an ein Andocken nicht zu denken war; die Aufwinde waren viel zu stark. Vermutlich waren die Pläne für einen Luftschiff-Hafen von Anfang an eher eine Art Public-Relation-Gag, der jedoch die Einstellung beschreibt, das Unglaubliche zu denken und das Unmögliche für möglich zu halten (erst 2003 effektvoll in der Anfangssequenz des Films Sky Captain and the World of Tomorrow in Szene gesetzt). Heute dient die Spitze als Sendemast.

Der Metallmast sowie die beiden höchsten, nach innen versetzten Gebäudeteile des Empire State Buildings werden bei Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht in verschiedenen Farben beleuchtet. Wenn es keinen speziellen Anlass gibt, wird es weiß beleuchtet. Es gibt allerdings sehr viele Anlässe, zu welchen die Spitze des Empire State Buildings in verschiedenen Farben erleuchtet (z. B. rot-weiß-blau für amerikanische Feiertage, rot-grün in der Weihnachtszeit, orange an Halloween, rot am Valentinstag, grün am St. Patrick’s Day, blau-weiß für Yankees-Heimspiele in den World-Series-Endspielen etc.).

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