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Louvre

Geschichte des Schlosses

Der Louvre war über Jahrhunderte hinweg eine Großbaustelle. Fast jeder Herrscher, König und Kaiser hat den Louvre umgebaut, erweitert oder renoviert. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen "luperia" ab, was übersetzt soviel wie "Wolfsbau" bedeutet und auf den ursprünglichen Zweck als wehrhafte Trutzburg hinweist.Ursprünglich war der Louvre im 12. Jahrhundert unter hilippe-Auguste ein trutziger Zweckbau, eine kompakte Festung im Donjon-Stil zum Schutz des rechten Seineufers. Als die Stadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts rasch wuchs und außerdem durch einen weiteren inneren Mauerring geschützt war, ließ Karl IV. (Frankreich)|Karl IV. die Burg zu einer bewohnbaren Residenz umbauen. Als Hauptwohnsitz des französischen Königs dient der Palast aber erst ab dem 16. Jahrhundert unter Heinrich II. (Frankreich)|Heinrich II., jetzt im Stil der italienischen Renaissance erweitert. Auch in den folgenden Jahrhunderten wird der Louvre nach den Bedürfnissen der jeweiligen Herrscher umgestaltet und vor allem gewaltig erweitert. Als der Königshof 1682 mit Ludwig XIV. (Frankreich)|Ludwig XIV. nach Schloss Versailles|Versailles umzog, verwahrloste der Bau allerdings. Die Stadt Paris übernahm das Gebäude, teils noch im Rohbau und ohne Dach, die Académie française zog in die Königsgemächer ein und andere Gebäudeteile wurden von Künstlern als Behausung und Arbeitsraum genutzt. Auch Cabarets und Verkaufsstände fanden sich in dem immer mehr verfallenden Gemäuer. Erst die Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als das erste öffentliche Museum Frankreichs (Eröffnung am 0. August 1793). Hier wurden die Kunstschätze des Königs und der Adligen zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert und zu Geld gemacht worden waren. Mit Napoleon zog allerdings wieder ein Herrscher in den Palast ein und sein Neffe, Napoleon III. vollendete den Bau und insbesondere die Fassaden weitgehend in seiner heutigen Form. 1873 ist die Karriere des Louvre als Zentrum weltlicher Macht endgültig vorbei, der Präsident der Republik zog in den Elysée-Palast.Der ehemalige Staatspräsident rançois Mitterrand ließ in den 1980er Jahren den Louvre generalüberholen. Dabei standen nicht so sehr äußere Veränderungen im Vordergrund, als eine Umgestaltung der Ausstellungsräume und der meist unterirdischen Forschungseinrichtungen und Labors. Außerdem beherbergt der Palast seither zwei weitere Museen, das Musée des Arts Décoratifs mit dem Musée de la Mode et du Textile.Der momentane Direktor des Louvre ist Henri Loyrette

Architektur des Louvre

Bild:Le Louvre - Aile Richelieu.jpg|thumb|left|Louvre bei Nacht, der Denon-FlügelDer Louvre entwickelte sich aus eine ganzen Reihe von Bau- und Umbaumaßnahmen, die letztlich mit Unterbrechungen zu einer knapp 800jährigen Baugeschichte führen - bis heute.Um 190 beginnt man auf Anweisung Philipp II. (Frankreich)|Philipp II. mit der Errichtung einer Burg, die um 1200 weitgehend fertig gestellt war. Dieses Gebäude war von einer vierflügeligen Mauer umgeben, deren Ecken mit Rundtürmen verstärkt waren, in der Mitte des Komplexes befand sich ein runder Donjon. König Karl V. (Frankreich)|Karl V. lässt den Louvre ab 1370 umbauen und verschönern, das jetzige Aussehen der Festung ist in den Très Riches Heures des Herzogs Berry überliefert und zeigt ein wehrhaftes, mit Gotik|gotischen Zierelementen gestaltetes Gebäude.Mit Beginn der enaissance ändern sich die Anforderungen an den Sitz der französischen Könige, statt einer gesicherten Festung wird mehr Augenmerk auf eine repräsentative Residenz gelegt und ab 1528 beginnen umfangreiche Erweiterungmaßnahmen. Der alte Donjon wird weitgehend abgetragen und auf den Fundamenten der Burg ab 1546 ein Palast im Renaissancestil durch Pierre Lescot errichtet. Heinrich II. (Frankreich)|Heinrich II. lässt den Westfügel zum Kernbau einer bald vierflügeligen Anlage gestalten. In den nächsten hundert Jahren wird am Louvre fast unablässig gebaut. Der Südflügel wird von 1559 bis 1594 errichtet und unter Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV. wird entlang der Seine in zwei Bauabschnitten von 1566 bis 1600 und von 1600 bis 1608 eine lange Galerie geschaffen, die den solitär stehenden Tuilerien|Tuilerien-Palast mit dem Louvre verbindet.Bild:Louvre-facade-est.jpg|thumb|Die Ostfassade mit der "Kolonnade"Ludwig XIII. (Frankreich)|Ludwig XIII. beauftragt acques Lemercier mit einem Umbau des vierflügeligen Schloss (Gebäude)|Schlosses, der den Mitteltrakten der Flügel neue Pavillons zufügt. Ludwig XIV. (Frankreich)|Ludwig XIV. entschließt sich, die Anlage im französischen Barock umzugestalten, und so erhält, nachdem unter anderem Pläne von Gian Lorenzo Bernini als unzureichend abgelehnt werden, der Ostfügel ab 1667 durch Louis Le Vau die so genannten Kolonnaden und der Südflügel eine neue Fassade. Der hier angewandte, strenge Stil des Barock-Klassizismus|klassizistischen Barock sollte für Frankreichs Architektur der folgenden Epochen prägend sein. Ab 1674 werden die Arbeiten am Louvre vorerst eingestellt. Da Ludwig XIV. seinen Regierungssitz 1682 nach Versailles verlegt, verliert das alte Stadtschloss vorerst seine Bedeutung.Die langen Flügel des Hofs, welche die heutige Glaspyramide rahmen, werden im 9. Jahrhundert um- und ausgebaut. Diese Erweiterungsbauten, die nach Vivant Denon|Denon und Kardinal Richelieu|Richelieu benannt sind und stilistisch den Bauten Lemerciers angepasst sind, werden von 1852 bis 1878 durch Louis Tullius Visconti und Hector Lefuel überarbeitet oder neu angelegt, ebenso wie der nördliche Verbindungsflügel zu den Tuilerien von 1816. Der ehemals freistehende Tuilerien-Palast fällt 1871 während der Pariser Kommune einem Feuer zum Opfer und wird 1882 abgerissen. Ab diesem Zeitpunkt ist das Schloss im Grunde eine gewaltige, annähernd U-förmige Anlage, deren Ausgangspunkt der vierflügelige Alte Louvre (auch "Sully-Flügel" genannt) mit der Cour Carrée ("Viereckshof") ist, von welchem aus sich die neueren Flügel um den großen Cour Napoléon ("Napoleonshof") entlang bis zum rc de Triomphe du Carrousel erstrecken.Bild:Paris_Louvre_Pyramid_Sunset.jpg|thumb|Die Louvre-Pyramide bei SonnenuntergangIm Jahr 989 baut der Architekt Ieoh Ming Pei, der unter anderem auch für das MIHO-Museum in Japan verantwortlich ist, eine Glaspyramide im Innenhof des Louvre, welche aus Glasvierecken besteht. Diese dient heute als Haupteingang zum Musée du Louvre. Anfangs als Gewächshaus und Käseglocke verspottet, haben sich die Pariser inzwischen daran gewöhnt.Zur Zeit läuft das ?Grand-Louvre?-Projekt, in dessen Rahmen unter anderem die Galerie d'Apollon restauriert wird. Der Abschluss ist für 006 vorgesehen.

Die Sammlungen

Bild:DSCN6389.JPG|thumb|Rubens-SaalBild:DSCN6383_bearbeitet.JPG|thumb|left|Blick auf den Denon-Flügel durch die PyramideDie Sammlung des Museums umfasst über 300.000 Exponate in sieben Abteilungen, die auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist der Louvre das größte Museum der Welt. Jährlich wird das Museum von über 5 Millionen Menschen besucht. Die Kunstsammlungen des Louvre sind aber auch qualitativ einzigartig: Dicht gedrängt werden Höhepunkte von 2.500 Jahren europäischer Kulturgeschichte ausgestellt. Heraus ragen die griechische und römische Antikensammlung, die italienische enaissancemalerei, die niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die französische Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.Die frühesten Anfänge der Sammlung gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals häufte der Herzog Jean Duc de Berry (1340 - 1415), ein Bruder arl V. (Frankreich)|Karl V., eine Sammlung von Gemälden, Tapisserien und Buchmalereien an, von denen einige noch in der heutigen Ausstellung zu sehen sind.Der eigentliche Begründer der Sammlung ist aber König ranz I. (Frankreich)|Franz I. (1515 - 1547), der als der erste große Sammler und Mäzen auf Frankreichs Thron gilt. Er richtete auch dem greisen Leonardo da Vinci 1517 ein Domizil an der Loire ein. Nach dessen Tod 1519 gelangen dessen Bilder - darunter wahrscheinlich auch die Mona Lisa - in die Sammlung des Königs, die zu dieser Zeit noch im Schloss Fontainebleau aufbewahrt wird. Kardinal Richelieu, der 1624 Minister unter Ludwig XIII. (Frankreich)|Ludwig XIII. wird, baut auf Staatskosten eine große Privatsammlung auf, die 1636 zum Großteil in den Besitz der Krone übergeht. 1660 zieht die Sammlung dann in den Louvre um. Auch unter Ludwig XIV. (Frankreich)|Ludwig XIV. werden kostbare Werke, unter anderem von Tizian und Raffael, erworben, während unter Ludwig XV. (Frankreich)|Ludwig XV. kaum neue Bilder der Sammlung hinzugefügt werden.

Geschichte des Museums

Bild:DSCN6370.JPG|thumb|Besucherandrang im LouvreDass die Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, führt zu allgemeiner ritik, worauf 1750 im Palais du Luxembourg die erste Gemäldegalerie Frankreichs eröffnet wird. Bereits 1779 wird sie aber wieder geschlossen, da das Palais als Wohnung des späteren Ludwig XVIII. (Frankreich)|Ludwig XVIII. genutzt wird. Die Bilder wandern zurück ins Depot des Louvre.Im Zuge der ranzösische Revolution|Französischen Revolution wird die Sammlung dann 1793 zum ersten Mal im Louvre zugänglich gemacht. Napoléon Bonaparte erhält den ausdrücklichen Befehl, berühmte Kunstwerke im Ausland zu beschlagnahmen. Bald schon kann das Louvre die Kunstwerke aus Rom, Venedig, Berlin, Wien und vielen anderen europäischen Städten nicht mehr fassen. Unter Napoléon entstehen in ganz Frankreich 15 Zweigmuseen, in denen Bilder der Sammlung zu sehen sind. Nach dem Fall des Kaiserreichs 1814 wird die Beutekunst von den Alliierten wieder aus dem Louvre zurückgeholt, wodurch das nationale Element der Sammlung wieder in den Vordergrund tritt. Nach dem Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 wird die Sammlung dann endgültig von der Krone getrennt und verstaatlicht. Dienlich für die Sammlung ist, dass seit 1972 die Erbschaftssteuer auch in Form von Kunstwerken verrichtet werden kann.

Berühmte Werke im Louvre (Auswahl)

  • Venus von Milo
  • Das Floß der Medusa - Théodore Géricault
  • ona Lisa - Leonardo Da Vinci
  • Die Sklaven - Michelangelo Buonarotti
  • mor (Mythologie)|Amor und Psyche - Antonio Canova
  • elbstbildnis mit Distel - Albrecht Dürer
  • Nike von Samothrake
  • Krypta der Sphinx
  • Der sitzende Schreiber - bemalte Statue Ägypten ca. 2650 v.Chr.
  • Die Freiheit führt das Volk - Eugène Delacroix
  • Der Tod des Sardanapal - Eugène Delacroix
  • Die Hochzeit zu Kana (Veronese)|Die Hochzeit zu Kana - Paolo Veronese
  • Bilder von Hieronymus Bosch
  • Tod eines Geizhalses|Tod eines Geizhalses - Hieronymus Bosch
  • Der Blindensturz (Brueghel)|Der Blindensturz - Pieter Brueghel der Ältere

Bildergalerie

Bild:Mona Lisa.jpg|Leonardo da Vinci, Mona LisaBild:Floss der medusa.jpg|Théodore Gericault, Das Floß der MedusaBild:Sardanapal.jpg|Eugène Delacroix, Der Tod des SardanapalBild:Eugène Delacroix - La liberté guidant le peuple.jpg|Eugène Delacroix, Die Freiheit führt das VolkBild:Veronese Hochzeit zu Kana.jpg|Veronese, Die Hochzeit zu Kana (Veronese)|Die Hochzeit zu KanaBild:Pieter Bruegel d. Ä. 025.jpg|Pieter Brueghel d. Ä., Der Blindensturz (Brueghel)|Der BlindensturzBild:Das Narrenschiff.jpg|Hieronymus Bosch, Bilder von Hieronymus Bosch|Das NarrenschiffBild:Tod eines Geizhalses.jpg|Hieronymus Bosch, Bilder von Hieronymus Bosch|Tod eines GeizhalsesBild:Khorsabad1.jpg|Geflügelter Stier aus KhorsabadBild:Khorsabad2.jpg|Geflügelter Stier aus KhorsabadBild:Herkules kämpft mit Acheloos.JPG|erkules kämpft mit Acheloos in Gestalt einer SchlangeBild:Kronleuchter Napoléon III.JPG|Kronleuchter in den Gemächern apoléon III.|Napoléons III.Bild:Nike Louvre.JPG|Die geflügelte Nike von SamothrakeBild:Eingang Apollonsaal.JPG|Eingang zum Apollonsaal

Literatur

  • Heinfried Wischermann, ''
"Architekturführer Paris"'', Gerd Hatje Verlag Ostfildern 1997, ISBN 3-7757-0606-2, S. 35
  • rt - das Kunstmagazin: 02/1989
  • Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Herrinnen des Louvre - Frankreichs Regentinnen Maria de´ Medici und Anne d´Autriche, Casimir Katz Verlag 2005

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