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Architekturstudium

Das Architekturstudium kann in Deutschland an nahezu allen größeren Hochschulstandorten betrieben werden. Der Fachbereich Architektur ist an verschiedenen Hochschulformen angesiedelt, vor allem an Technischen Universitäten

  • Technische Hochschulen, z.B. RWTH Aachen, TU Braunschweig, TU Darmstadt
     
  • Kunsthochschulen, z.B. in Stuttgart und Berlin
     
  • Allgemeinen Universitäten, z.B. Uni Dortmund, Uni Kaiserslautern
     
  • Fachhochschulen, z.B: FH Münster

Das Studium unterscheidet sich nicht so sehr im Vergleich der Hochschulformen, sondern ist eher je nach Schwerpunkt des Fachbereichs sehr verschieden. Bei der Wahl des Studienstandortes sollte daher das individuelle Profil des Studenten und der Ruf des Fachbereichs im Vordergrund stehen.

Deutschland hat die höchste Architektendichte der Welt. Die Zahl der Absolventen liegt immer noch über der Zahl der aus dem Beruf ausscheidenden Architekten. Trotzdem ist für junge Leute das Studium und der Beruf offenbar immer noch sehr attraktiv. Architekten sind in der Gesellschaft durchaus angesehen.

Zugangsvorraussetzungen
Die Zugangsvorraussetzungen sind unterschiedlich und ändern sich immer wieder. Am besten wendet man sich direkt an die Hochschulen, um genaue Angaben zu bekommen. Einige Hochschulen führen ein eigenes Auswahlverfahren durch, in dem die künstlerische Eignung der Studienbewerber geprüft werden soll (sog. Mappenvorlage, Gespräch etc.)

Studiendauer
Die Studiendauer ist je nach Hochschule und angestrebten Abschluss unterschiedlich. Ein Studium mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur umfasst(e) in der Regel 8 Semester Regelstudienzeit, ein Masterstudium zwölf Semester (6 Semester Bachelor und 4 Semester Master-Studium). Dazu kommen jeweils noch ein bis zwei Semester für die Abschlussarbeit. Bei vielen Hochschulen ist ein Praxissemester in den Studienablauf integriert. Allerdings liegt die durchschnittliche Studiendauer oft wesentlich über der theoretischen Regelstudienzeit. Dies bedeutet, dass das Studium relativ teuer ist, da lange Zeit keine wesentlichen Einkünfte erzielt werden.

Studienrichtungen
Grundsätzlich sind in Deutschland drei verschiedene Studienrichtungen zu unterscheiden, auf die man sich bereits durch die Wahl der Hochschule festlegt: Architektur (Hochbau), Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur. Beim "klassische" Architekturstudium (Hochbau) gibt es dann meist verschiedene Vertiefungsrichtungen, die man nach dem Grundstudium wählt, z.B. Städtebau, Baudenkmalpflege, Baumanagement.

Inhalte des Architekturstudiums
Die Definition der Inhalte ist - wie die Selbstdefinition des Berufes des Architekten - in Deutschland ständigen Änderungen unterworfen. Das Spannungsfeld reicht von der Ausbildung zum Generalistenten bis zur Konzentration auf einzelne Aspekte wie z.B. Industriebau. Die Inhalte sind abwechslungsreich und weit gestreut. Es umfasst ein sehr breites Themenspektrum, von Gebäudekunde über naturwissenschaftlichen Themen (Bauchemie, Bauphysik), technische Themen (Baukonstruktion, Tragwerkslehre), kreative Themen (Entwerfen, Darstellungstechnik) bis hin zu sozio-kulturellen Themen.

Je nach Fachbereich und individuellen Interessen gibt es verschiedene Vertiefungsrichtungen. Das Architekturstudium vermittelt den Studenten grundlegende Kenntnisse und das nötige Wissen, um später als Architekt arbeiten zu können.

Abschluss
Je nach Hochschule ist der Abschluss verschieden. Bisher war es vor allem der Diplom-Ingenieur / die Diplom-Ingenieurin Architektur. Ein Bachelor-Abschluss, z.B. ein Bachelor of Arts (B.A.) wird von vielen Architektenkammer nicht als berufsqualifizierend erachtet und ermöglicht daher auch bei längerer Berufserfahrung vielerorts nicht die Mitgliedschaft in einer Architektenkammer.

Der Titel "Architekt" ist in Deutschland geschützt und darf nur von Mitgliedern der Architektenkammern (Körperschaften des Öffentlichen Rechts) getragen werden. Erst dann ist man in Deutschland bauvorlageberechtigt. An einigen Hochschulen kann man auch einen Abschluss als Bachelor / Master erwerben. Dabei wird der Bachelor-Abschluss von den deutschen Architektenkammern meist als nicht berufsqualifizierend angesehen. Vorteile dieses Abschlusses liegen in dem modularen Studienaufbau und der möglicherweise höheren internationalen Vergleichbarkeit sowie der kürzeren Studiendauer.

Autor: Wolfgang Raudschus

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