Architekturbüros
Abgesehen von kleineren Bauvorhaben wie Ein- oder
Zweifamilienhäusern ist der Planungsprozess meist stark arbeitsteilig
organisiert. Dies betrifft nicht nur die Arbeit innerhalb der Architekturbüros
sondern auch die Zusammenarbeit mit den externen Projektbeteiligten.
Nur noch wenige Architekten bearbeiten das
komplette Leistungsspektrum der HOAI
mit allen Leistungsphasen. Vielmehr befassen sich die Mitarbeiter
mittlerer und größerer Büros i.d.R. schwerpunktmäßig
mit Teilbereichen des Planungsprozesses, wie z.B. dem Entwurf, der
Ausführungsplanung, der Ausschreibung und Vergabe von Bauaufträgen
oder der Bauleitung. Auch eine Spezialisierung von Architekturbüros
auf entweder die Leistungsphasen 1-5 (Planung) oder die Leistungsphasen
6-9 (wirtschaftliche und bauliche Umsetzung) ist inzwischen weit
verbreitet.
Da bei jedem Bauvorhaben die Arbeit verschiedener
Fachingenieure wie Statiker und
Haustechniker, bei größeren Projekten
zunehmend auch weiterer Experten wie Verkehrsplaner, Landschaftsplaner,
Fassadenplaner oder Facility Manager, integriert
werden muss, ist beim Architekten ein hohes Maß an Kommunikations-
und Koordinationsfähigkeit sowie Durchsetzungsvermögen
gefordert. Auf dem insgesamt stark schrumpfenden und sich verändernden
Markt sind auch in zunehmenden Maße Qualitäten in der
Präsentation von Projekten gegenüber möglichen Bauherren
und der Öffentlichkeit erforderlich.
Je nach Arbeitsschwerpunkt des einzelnen Architekten
sind verschiedene Qualifikationen gefordert. Benötigt der Entwurfsarchitekt
vor allem herausragende Fähigkeiten konzeptioneller und darstellerischer
Art, sind beim Ausführungsplaner ebenso gestalterische wie
auch technisch-konstruktive Kenntnisse gefragt. In der Bauleitung
sind vor allem organisatorische Fähigkeiten und detaillierte
Kenntnisse des Bauablaufes erforderlich.
Diese Spezialisierung ist jedoch nicht so zu verstehen,
dass die an einem Bauvorhaben beteiligten Architekten isoliert voneinander
arbeiten. Die verschiedenen Projektphasen sind stark miteinander
verzahnt und voneinander abhängig. Ein Grundverständnis
des gesamten Planungsprozesses ist daher für den einzelnen
unerlässlich.
Die digitale Revolution der letzten
Jahrzehnte hat natürlich erst recht nicht vor planenden Berufen
wie dem Architekten haltgemacht. Zwar werden im Planungsprozess
immer noch traditionelle Mittel wie Skizzen oder Modellbau angewandt.
Die endgültige Planung und Darstellung von Projekten wird allerdings
fast ausschließlich mit Hilfe von CAD-Programmen am Computer
erstellt. So ist die Beherrschung von mindestens einem CAD-Programm
heute für Architekten unerlässlich. Oft werden aber auch
Erfahrungen mit verschiedenen Programmen sowohl in der zweidimensionalen
als auch dreidimensionalen Darstellung erwartet.
Weit verbreitete CAD-Programme in Deutschland sind
AutoCAD, ArchiCAD, Nemetschek Allplan und im 3-D Bereich Cinema
4D.
Aufgrund der stark schwankenden Auftragslage
und des infolgedessen ungleichmäßigem Arbeitsaufkommens
innerhalb der meisten Architekturbüros sind sehr flexible Arbeitszeiten
nicht unüblich. Vor wichtigen Terminen, wie z.B. Abgaben von
Bauanträgen sind daher Überstunden meist unerlässlich.
Vor der Abgabe von Wettbewerbsbeiträgen sind auch durchgearbeitete
Nächte durchaus nichts ungewöhnliches.
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